Tomatenanzucht selbst gemacht

Du hast eigen gewonnenes bzw. gekauftes Saatgut von Tomaten und möchtest diese im Frühjahr selbst anziehen? Dann haben wir hier eine Anleitung.

Tomaten entwickeln sich langsam und brauchen besonders viel Wärme. Um eine möglichst frühe Ernte im Jahr zu erreichen, ist es sinnvoll, die Tomatenanzucht ab März-April zuhause auf der Fensterbank bzw. im beheizten Gewächshaus zu beginnen. Dann kannst du ab Mitte Mai, sobald die wärmeliebenden Tomaten ins Freiland dürfen, mit schon recht kräftig entwickelten Jungpflanzen in die Saison starten.

1) Für deine Tomatenanzucht brauchst du: Anzuchterde, Saatgut (bio & samenfest), Saatschale, Blumentöpfchen, Mini-Gewächshaus für die Fensterbank bzw. ein beheiztes Gewächshaus im Garten, Sprühflasche und viel Licht!

Foto: Tomatensaatgut2) Du füllst Anzuchterde in eine Saatschale und klopfst diese leicht an. Hast du selbstgewonnenes Saatgut auf Teefilterpapier kleben, dann schneidest du ein Stück mit der gewünschten Samenmenge ab und legst diese auf die Erde, hast du gekauftes, loses Saatgut streust du so viele wie gewünschte Samen auf die Erde. Anschließend bedeckst du die Samen mit einer lockeren, ca. 1 cm dicken Schicht Erde und befeuchtest diese mit einer Sprühflasche.

3) Nun stellst du deine Saatschale in ein (Mini-)Gewächshaus und achtest darauf, dass die Raumtemperatur nicht unter 20 Grad sinkt, die Erde immer befeuchtet und das (Mini-)Gewächshaus regelmäßig gelüftet wird.

Foto: Tomatenanzucht4) Nach 1-2 Wochen wachsen die ersten Keimlinge, noch weitere 1-2 Wochen dauert es bis sie groß genug (3-4 cm groß) zum pikieren (vereinzeln) sind.

5) Damit die Keimlinge genug Licht von allen Seiten erhalten und kräftig und fest wachsen können – und nicht „vergeilen“ (lang, dünn und schwach wachsen) kannst du dir einen Spiegelschirm aus etwas Pappe und Alufolie selberbasteln und um deine Anzuchtstation aufstellen.

6) Sind die Pflanzen nun groß genug zum vereinzeln, durchfeuchtest du die Erde gut und brichst die Pflanzen vorsichtig voneinander. Nun nimmst du für jede Pflanze ein mit Erde gefülltes Blumentöpfchen und setzt die Pflanze bis kurz unter die Keimblätter in die Erde. Achte darauf, dass die Wurzel gerade nach unten gepflanzt und die Erde nur leicht um die Pflanze herum angedrückt und gut befeuchtet wird. Nun stellst du (wenn möglich) die vereinzelten Pflanzentöpfe wieder in ein (Mini-)Gewächshaus/oder einfach auf die Fensterbank und versorgst sie weiterhin mit Wärme, Wasser und Licht.

7) Wachsen die Pflanzen sehr schnell und können aufgrund kalter Temperaturen noch nicht ins Freiland, topfst du sie vorher nochmal in einen größeren Blumentopf um. Hierbei kannst du die Pflanze wieder bis zu den ersten Blättern in der Erde versenken (sie bildet hierdurch mehr Wurzeln).

8) Ab Anfang bis Mitte Mai (nach den Eisheiligen) können die Tomatenjungpflanzen nun ins Beet rausgepflanzt werden. Gib in das Pflanzloch etwas organischen Dünger und pflanze wieder bis zum ersten Blattansatz ein, drücke der Erde rundherum leicht an und gieße die Pflanze gut an. Am besten versenkst du nun direkt einen Stab neben der Pflanze zum späteren Anbinden (damit verhinderst du später Wurzeln kaputt zu stechen). Und ab nun: regelmäßig gießen, flüssigdüngen, locker anbinden, Seitentriebe ausbrechen, leicht schütteln – und im Sommer leckere Tomaten ernten!